SCAD – eine revolutionäre Nicht-Regierungsorganisation in Tamil Nadu

Vor Kurzem besuchten wir SCAD (Social Change and Development) zum dritten Mal als Teil unseres Programmes unserer Südindien Reisen. Diese Nicht-Regierungsorganisation wurde von Dr. Cletus Babu, einem ehemaligen katholischen Priester der Sozialarbeiter wurde, um seinem Volk besser zu dienen, und seiner Frau Amali gegründet. 1985 erworben sie ein Stück Land in der kleinen Dorfgemeinschaft von Cheranmahadevi, etwa eine halbe Stunde Fahrt von Tirunelveli, in Tamil Nadu und machten sich daraufhin daran dort den Campus und ihre Verwaltungsgebäude zu errichten. Es handelt sich hierbei um ein ganzheitliches Projekt, dass die marginalisiertesten Sektoren der Gesellschaft zu erreichen strebt. Genauer gesagt, all diejenigen Sektoren, die ihrer Stimmen beraubt wurden: ländliche Kunsthandwerkergemeinschaften, Zigeunergemeinschaften, Lepra Erkrankte, Salzpfannenarbeiter der Südküste, Weisenkinder, verlassene Greise, um nur ein paar Gruppen aufzuzählen.

Wie immer, kamen wir im gemütlichen Gästehaus auf dem SCAD Campus unter und wurden von Vimala und ihrem Team mit den köstlichsten Spezialitäten der Tamil Küche – alle Gerichte waren vegan und super gesund! – verwöhnt. Wir verbrachten unsere fünf Tage dort mit Besuchen von den verschiedenen Bereichen der fantastischen Arbeit, die SCAD in die Gemeinschaft investiert, geleitet von unserem liebenswürdigem Gastgeber und Freund Charles, gleichzeitig der SCAD Projektleiter.

Wir brachten Vieles in Erfahrung über die ‘Anbu Illam’ Schule für anders befähigte Kinder und verbrachten Zeit im Spiel mit den freundlichen Kindern und Jugendlichen dort.  Prema, Vidya und die anderen Mitarbeiter lehren die am Meisten geforderten Kinder grundlegende Kommunikationsfertigkeiten mit Hilfe von Erziehungsmaterialien und Spielzeugen, arbeiten mit Physiotherapie und Sprachtherapie und geben andere Stützen einschließlich Rehabilitationsprogramme.

Wir schauten auch in eine fortgeschrittene Mathematik Klasse hinein und trafen zwei Studenten der Computer Technologie. Die warme unterstützende Umgebung der Schule, die ihrerseits in der Offenheit und dem Enthusiasmus der Interaktion von den Schülern reflektiert war, beeindruckte uns zutiefst.

Auf dem SCAD Campus Gelände befindet sich ein Bio-Garten mit einem Bio-Fermenter, der organischen Bio-Müll in Methangas zum Kochen und zur Stromerzeugung umwandelt.  Ebenso gibt es dort ein Labor für die Herstellung von wirksamen Mikroorganismen zur Bodenverbesserung, die zu günstigen Preisen in von lokalen Landwirten frequentierten Verkaufsstellen angeboten werden.

Dank der Einführung von Mikrokrediten und Unterstützung mit der Vermarktung von Produkten an lokale Verbraucher, können traditionelle Kunsthandwerker wie etwa Töpfer oder Weber weiterhin ihr Einkommen durch ihre wunderbaren Kunstgegenstände erwerben, während Selbsthilfegruppen von Frauen eine wirksame Stärkung erfuhren indem sie den nationalen Markt mit Damenbinden und geschneiderten Textilien versorgen.

Im Rehabilitationszentrum für Lepra Erkrankte werden die Patienten wieder in ihre Familien und die Gemeinschaft integriert, nachdem die Ansteckungsphase der Krankheit durch eine erfolgreiche Behandlung eingehalten wurde. Sie wohnen nun in Häusern, die SCAD für sie erbauen lieβ und ihre Familien gehen normalen Anstellungen nach, während ihre Kinder oftmals in den SCAD Schulen studieren. In der Vergangenheit wurden Lepra Kranke aus Angst vor einer möglichen Ansteckung aus ihren Gemienschaften verstoβen.

Wir besuchten ebenfalls die Schule in der Zigeunergemeinschaft, wo die Kinder  (manche Zigeuner haben sich neu angesiedelt, andere sind semi-nomadisch) freie Wahl haben am Unterricht teilzunehmen. Die traditionelle Lebensweise der Zigeuner ist überall in Indien stark bedroht durch die Zerstörung ihres Lebensraums (Jagdressourcen) und durch andere Probleme, daher scheint es, dass ein sozialer Wandel dieser Volksgruppe unerlässlich zum Überleben sein wird.

Ein anderer unserer Besuche galt der ‘School of Engineering and the College of Education’ auf dem SCAD Campus.

Obwohl wir in der kurzen Zeit nur einige wenige Projekte besuchen konnten, sind wir uns der wertvollen Arbeit von SCAD in anderen Bereichen bewusst, wie zum Beispiel der Gesundheitsversorgung, dem Zugang zu sauberem Trinkwasser auf dem Land und der Aufforstung durch das Nachpflanzen von Bäumen.

Wie immer, genossen wir unsere Zeit bei unseren Freunden von SCAD und waren zutiefst bewegt von ihrer Hingabe Anderen zu einem würdevollen Leben zu verhelfen. Besucher können in den SCAD Gästehäusern unterkommen und oftmals gibt es Platzierungen für Freiwillige.

Spenden sind ebenso willkommen. Sie werden eingesetzt, wo am Meisten Not herrscht, sei es für die Planzung von Bäumen, für die Erziehung eines Kindes oder die Anschaffung von Speazialausrüstung. Auch könne Sie Ihre eigenen Fundraising Veranstaltungen bei Ihnen zuhause durchführen.

 

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