Weihnachten in Peru

Letzten Dezember hatten wir das Glück eine Privatreise für unsere Stammgäste aus den USA zu organisieren. Wir flogen von Lima nach Cusco und dann ging es gleich weiter nach Ollantaytambo, wo wir die fantastische Inkastätte besuchten und köstliches veganes Mittagessen genossen, ehe wir uns in unserem gemütlichen Hotel in Urubamba niederließen.

Am nächsten Tag nahmen wir den Zug von Ollantaytambo nach Machu Picchu. Diese Zugreise gilt als eine der spektakulärsten der Welt, denn sie führt von einem Hochland ´Qeshwatal’, wo Mais und Gemüse angebaut werden, hinunter in den Nebelwald. Unterwegs kamen wir an hohen Schneegipfeln und mehreren Inkastätten vorbei.

Im Zug sollte uns eigentlich ein veganes Mittagessen serviert werden. Allerdings hatte es eine Verwechslung gegeben und andere Gäste bekamen unser Essen. Da ich mich lautstark darüber beschwert hatte, erwartete uns nun am Bahnsteig von Machu Picchu der Supervisor und entschuldigte sich bei uns mit einem Geschenk von Pralinen aus Milchschokolade!! Natürlich haben wir sein Geschenk nicht angenommen.

Obwohl wir uns ja mitten in der Regenzeit befanden und der Himmel anfangs auch bewölkt war, hatten wir in Machu Picchu am Ende strahlenden Sonnenschein. Zuerst amüsierten wir uns über die Lamas, die zu unserer Begeisterung auf den Terrassen herumtollten. Da war auch ein Jungtier dabei, das noch von seiner Mutter gestillt wurde.

Im Anschluss entschieden wir uns für eine Wanderung zur Inkabrücke und genossen atemberaubende Ausblicke auf den Nebelwald mit seinen Bromelien, Moosen und Flechten, sowie ab und an Orchideen und Begonien, und auf das Urubambatal tief unter uns.

 

Der Wanderweg war ehemals eine der Inkastraßen gewesen, die in die verlorene Stadt führten. Die Brücke war über einem steilen Abgrund gebaut und bestand aus Holzbrettern, die man leicht entfernen konnte. Daher konnten die Inkas die Straße auch jederzeit schließen, um den Zugang von Unbefugten auf dieser Route zu verhindern.

 

Wir waren mehr als zufrieden mit unserem Los auf dem Rückweg nach Ollantaytambo von der Zugfirma einen Upgrade zur ersten Klasse zu bekommen. Diesmal wurden wir sehr zuvorkommend behandelt und bekamen ein köstliches veganes Menü, begleitet von erlesenen Weinen. Wir kamen spätabends müde, aber glücklich in unserem Hotel in Urubamba an.

Am folgenden Tag ging es weiter nach Limatambo mit Zwischenstopps bei den beeindruckenden Salzpfannen von Maras und dem archäologischen Komplex von Moray, das einst wahrscheinlich ein Gewächshaus der Inkas war. Die Terrassenanlagen, die auf den fünf konzentrischen Kreisen an dieser magischer Stätte platziert sind, scheinen das Klima von allen verschiedenen ökologischen Zonen der Anden zu darzustellen. Daher waren sie perfekt für landwirtschaftliche Experimente und die Anpassung gewisser Kulturpflanzen an die Höhe. Es ist möglich, dass die Inkas den Mais, der sehr frostempfindlich ist, an dieser Stelle an Höhen bis zu 3,500 Meter gezüchtet haben.

Wir genossen ein entspanntes Mittagspicknick am Ufer der zauberhaften Lagune von Huaypo, ehe wir nach Limatambo weiterfuhren.  Heute gab es ein Cebiche aus den rohen Bohnen von Lupinen mit Süßkartoffeln, geröstetem Mais und Salat gefolgt von Muñatee (ein Kraut aus der Familie der Minze, das die Verdauung anregt und bei der Anpassung an die Höhe behilflich ist).  Es mag sie überraschen zu erfahren, das eine Lupinenart, lupinus mutabilis, ein Grundnahrungsmittel in den Anden ist, sowie eine der wichtigsten Quellen von pflanzlichem Eiweiß!

Nach zwei Stunden Fahrt kamen wir in der Andean Spirit Lodge außerhalb von Limatambo an. Nachdem wir ausgeschlafen hatten, machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg zu den Thermen von Cconoc am Apurimac Fluss. Die Apurimacprovinz ist eine meiner Lieblingsregionen in ganz Peru und nur wenige Touristen verirren sich hierher.  ‘Apurimac’ bedeutet ‘der sprechende Gott’ und bezieht sich auf den wunderbaren gewaltigen Apurimac Fluss, der in der Regenzeit stark anschwillt und lautstarke grollende Geräusche macht.

Wir genossen unser Bad in den mineralreichen Thermen und nahmen im Anschluss unser leckeres Mittagspicknick aus frischen Gartenprodukten unserer Lodge, mit Ausblick auf den Fluss ein.

Wir verbrachten die Tage in der Lodge mit Spaziergängen auf unseren Gartenpfaden, streicheln unserer Haustiere, genießen von Gourmet Mahlzeiten und Gesprächen und Entspannung am Kaminfeuer.

Unser Weihnachtsessen am Heiligabend bestand aus einem Paranussbraten mit Gemüse, Soße und Glühwein. Es war ein entspannendes Weihnachtsfest abseits des geschäftigen Treibens von Cusco.

Ein Gedanke zu „Weihnachten in Peru“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert