Im Monat August waren wir in der Karibik von Kolumbien im Urlaub und hatten eine wunderbare Zeit! Wir schlenderten durch die charmante von Mauern umgebene Innenstadt von Cartagena, wo wir die urigen Kolonialgebäude bewunderten, um Strohhüte feilschten, einen Besuch zum grossartigen Goldmuseum genossen und phantastischen Strassenkünstlern, die schwarze Musik und Tanz vorführten, zusahen. Die Stadt strotzt nur so von Leben. Jeden Nachmittag kommen Scharen von Touristen sowie Einheimischen auf der beeindruckenden Stadtmauer, die einst die Stadt vor den britischen Piraten schützen sollte, zusammen, um den Sonnenuntergang über dem Meer zu beobachten. Cartagena wurde berühmt als die ‘Perle der Indies’ und man kann die Stadt tatsächlich als ein Juwel von Südamerika bezeichnen. Für uns war es das Höchste im Herzen der Stadt zu wohnen. Wir fanden über das Netz eine gemütliche Suite in einem schicken Hostel mit nur fünf Zimmern und viel Persönlichkeit. Unser Quartier war unter dem geräumigen Dach und hatte wunderbare Ausblicke vom Balkon auf die gepflasterten Strassen der Innenstadt mit seinen Pferdekutschen. Obwohl Kolumbien nicht gerade für vegetarische Küche berühmt ist, so fanden wir dennoch sehr gute Restaurants (sogar mit veganer Kost)!


Unser zweiter Stop war das romantische Mompox amMagdalena Fluss. Dieser verschlafene Kolonialort erinnert stark an einen García Márquez Roman (so wurde auch tatsächlich sein Roman ‘Chronik eines angekündigten Todes’ dort 1987 gefilmt) und wird uns als die Hauptstadt der Schaukelstühle in Erinnerung bleiben. Durch Zufall war unsere Bleibe das berühmte Heim der ‘Momposina’, eine zauberhaft schöne Dame, die als Muse für das gleichnamige Lied diente. Es war in der Tat ein reizvolles Kolonialgebäude mit fünf Zimmern, die um einen kleinen Garten mit üppiger Vegetation platziert waren. Unser Mitbewohner war Don Catalino, der edle Kater des Anwesens, der mit seiner kräftigen Stimme jeden Opernsänger zu einem Duett herausfordern könnte. Die Nachmittage verbrachten wir meist auf der Uferpromenade, wo wir Jesus Christus Eidechsen (sie heissen so, weil sie auf dem Wasser laufen können) Leguane, Reiher, Fliegenschnepper, Spechte und Geier beobachten konnten, während wir endlose Tassen von frischem kolumbianischen Kaffee schlürften. Abends ging es dann in das Fuerte de San Anselmo Restaurant wo es leckere hausgemachte italienische und Mittelmeergerichte gab: Pastas, Pizzas, Gazpachos und frische Salate. Dazu probierten wir hausgemachtes Ginger Ale oder Kräuterschnaps. Walter Maria Gürth, der liebenswürdige Wirt aus Österreich kann ebenso eine köstliche Sacher Torte bieten! Übrigens ist er jederzeit bereit auch auf die Wünsche von Veganern einzugehen. Es lohnt sich mit ihm ein Gespräch einzugehen, denn er behandelt seine Gäste vortrefflich, ist unterhaltsam und hat einen super Sinn für Humor!



Den letzten Teil unserer Reise verbrachten wir in Santa Marta und am Fusse der Sierra Nevada, die Heimat der Arhuacos und der Kogis, die ‘Älteren Brüder’. Wir hatten eine reservierung in einer Öko-Lodge im Wald. Die einzige Möglichkeit dort hinzugelangen war mit Mototaxis und die holperige Schotterstrasse war mehr als abenteuerlich. Bei der Lodge angekommen mussten wir erst den sprudelnden Fluss in einer Art von Hängekorb überqueren. Die herzliche Besitzerin, Gloria Schwarb, wartete am anderen Ende, um uns zu begrüssen. Sie war persönlich aus Santa Marta angereist gekommen, um uns zu bewirten. In den nächsten Tagen verwöhnte sie uns mit den köstlichsten veganen Speisen – wir fühlten uns super gut betreut und genossen ebenso ihre vortreffliche Gesellschaft! Gloria und ihre Familie haben sich wirklich ein Paradies abseits des Touristenstroms eingerichtet. Es war ein Privileg an einem Ort von Schönheit und Liebe umgeben zu entspannen. Die Zeit schien still zu stehen!
Vor vielen Jahren musste ich an der Uni einen Aufsatz über ‘Hundert Jahre Einsamkeit’ von Gabriel García Marquez schreiben. Offiziell gehört seine Literatur der Rubrik ‘magischer Realismus’ an. Allerdings wurde uns durch das Zusammentreffen mit aussergewöhnlichen Personen in Kolumbien und den Einblick in ihre Lebensgeschichten bewusst, dass García Marquez einfach nur die persönlichen Erfahrungen seines Umfeldes beschrieb, auch wenn sie uns exotisch und bizarr erscheinen. Die Wahrheit ist oft um Einiges verrückter und abwegiger als jede Dichtung!




Wir bedanken uns ganz herzlich bei all den netten Menschen, die unsere Kolumbienreise zu einem unvergesslichem Erlebnis gemacht haben! Vielleicht animieren wir uns dazu in der Zukunft eine Reise dorthin zu organisieren. Lassen Sie es uns also wissen, falls Sie Interesse daran hätten. Hier einige Links von unseren Videos auf You Tube:
Eco Finca la Bonita, Santa Marta https://youtu.be/WZk7GKbLkT8
Mompox https://youtu.be/YF_7FohSv10
Cartagena https://youtu.be/IWAhoE6-qyI
Black music & dance in Bolivar square, Cartagena https://youtu.be/ApoJIAe6w8s
Wenn man sich ein wenig Mühe gibt, ist es wirklich gar nicht schwierig, in Kolumbien vegetarisches und veganes Essen zu finden. Auch noch weiter östlich von Santa Marta findet man übrigens wunderschöne Orte an der Karibikküste. Zum Beispiel Palomino, das ruhig und malerisch an der Mündung des Rio Palomino liegt.