Lima genießen

Im letzten Dezember verbrachten wir etwas Zeit in Lima, der interessanten Hauptstadt von Peru seit 1535 (auch bekannt als die ‘Stadt der Könige’) mit ihrer Bevölkerung von etwa 10 Millionen Menschen, fast einem Drittel der Gesamtbevölkerung des Landes! Lima ist eine pulsierende Stadt und sie war zu dem Zeitpunkt gerade mitten im Rausch von Weihnachtsvorbereitungen, daher gab es ständig dichte Staus im Straßenverkehr. Trotzdem genossen wir unsere Zeit dort und es wurde nie langweilig.

Wir trafen uns mehrmals mit unserem Freund, dem Musiker Pipi Vela aus Iquitos im Club Loreto (natürlich bei einen paar Bier und begleitet von seinen wunderbaren Serenaden). Er ist ein begnadeter Künstler und wir hatten viel Spaß mit ihm zusammen!

Wir verbrachten ebenso Zeit mit unseren Freunden bei einem Mittagessen und besuchten auch die landesweite Kunstausstellung von Weihnachtskrippen in der Casa O’Higgins im Kolonialzentrum, wo die Keramiken meines Schwagers (Germán Romero) ausgestellt waren (siehe Foto unten). Ansonsten ließen wir uns auf heruntergekommenen Massagesesseln foltern, oder tranken Kaffee in einem der Straßencafés beim Parque Kennedy in Miraflores (der Park wird weiterhin von streunenden Katzen aufgesucht), oder kochten unsere Abendessen in unserem heimischen  AirBnb im 21. Stockwerk im Geschwirr des Geschäftteils von San Isidro. Dort spukte es übrigens – jawohl, es spukte! Unsere Wohnung war zwar brandneu, aber dies hielt die weibliche Präsenz nicht davon ab uns zu besuchen. Vielleicht hatte sie auf dem Grundstück gewohnt, ehe man den Wolkenkratzer baute.

Seitdem war ich bereits wieder zweimal in Lima, nämlich mit unseren letzten Reisegästen. Manche der Wohnungen, die wir gemietet hatten waren urgemütlich, wie etwa die eine direkt neben dem Hauptplatz – dadurch konnten wir zu allen Sehenswürdigkeiten im Zentrum zu Fuß gehen (einschließIich dem Schoko Museum, wo wir zahlreiche Liköre probierten).  Eine andere Wohnung befand sich im obersten Stockwerk eines Wohnblocks, das wohl in den Fünfziger oder Sechziger Jahren entstanden sein musste. Es war ein grandioser Ort, der den Lima Golfplatz und das Meer auf der einen Seite und die uralte Huaca Huayllamarca auf der anderen Seite überblickte. Dazu war sie noch mit originalen Kunstwerken ausgestattet und sehr einladend. (Hmm, obwohl ich gestehen muss, dass es auch hier spukte… der Geist der ehemaligen Besitzerin markierte eines der Schlafzimmer bestimmt als einen Tabubereich!)

Ein lohnender Ausflug in Lima galt der großartigen Huaca Pucllana in San Isidro. Vielleicht überrascht es sie zu erfahren, dass diese Stadt voller alter archäologischer Stätten ist und es weit mehr zu sehen gibt als etwa das koloniale Herz oder die Kaufhäuser…  Die Huaca Pucllana war ein zeremonielles Zentrum, das einst von der Lima Kultur (200 – 700 n.Chr) erbaut und später von der Wari Kultur im Hochland  (800 – 900 n.Chr.) und schließlich von den Ychsma der Küste (1000- 1532 n.Chr.) als eine Begräbnisstätte übernommen wurde. Die pyramische Struktur wurde von tausenden, vertikal arrangierten Lehmblöcken im ‘Bücherregalstil’ gebaut, was den Ort antiseismisch machte.

Falls sie eine Perureise planen und etwas Zeit in Lima haben, dann finden sie hier ein paar Ideen zum Zeitvertreib:

  • Das historische Zentrum mit der Plaza de Armas, der Kathedrale (dort befindet sich übrigens das Grab Pizarros) & das Kloster San Francisco (mit einer großartigen Bibliothek und makabren Katakomben
  • Das Schoko Museum im Zentrum – unbedingt die leckeren Liköre probieren!
  • Das Kunstmuseum (Museo de Arte de Lima – MALI; die Paracas Begräbnistextilien sind besonders interessant)
  • Das Larco Herrera Museum (fantastische Moche Keramiken!)
  • Das Nationale Museum (Museo de la Nacion -ein archäologisches  Museum, dass sie über all die verschiedenen alten Kulturen von Peru aufklären wird
  • Die Huaca Pucllana in San Isidro (eine alte archäologische Stätte die sehr gut restauriert ist)
  • Die Gleitschirme über dem Strand von einem der Cafés in Larcomar beobachten
  • Durch Parque Kennedy in Miraflores bummeln und streunende Katzen füttern und streicheln
  • Ein Champignon Cebiche in der Fußgängerzone im historischen Zentrum probieren

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